FMCG Verpackungskosten 2025: Trends und Optimierungsstrategien - Packa

FMCG-Verpackungskosten strategisch optimieren – Der Leitfaden für Procurement Manager 2025

FMCG Verpackungskosten 2025: Trends und Optimierungsstrategien

Die Verpackungskosten in der FMCG-Branche stehen unter enormem Druck. Während Procurement Manager mit steigenden Materialpreisen und komplexer werdenden Compliance-Anforderungen kämpfen, bieten strategische Optimierungsansätze erhebliches Einsparpotenzial für das kommende Jahr.

Der Kostendruck ist real: Verpackungskosten machen zwischen 10% und 40% des Produktverkaufspreises aus, während gleichzeitig neue EU-Regularien wie die PPWR ab August 2026 zusätzliche Compliance-Kosten verursachen werden. Für mittelständische FMCG-Unternehmen mit über 1.000 Verpackungsartikeln ist eine systematische Kostenoptimierung nicht mehr optional – sie ist überlebenswichtig.

Warum Verpackungskostenoptimierung 2025 überlebenswichtig ist

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In der FMCG-Branche leiden Unternehmen unter einem beispiellosen Kostendruck, der ihre Margen erheblich belastet.

Die aktuellen Marktentwicklungen zeigen dramatische Preissteigerungen in allen relevanten Bereichen:

  • Zellstoffkosten sind 2024 um ca. 15% gestiegen und belasten besonders papierbasierte Verpackungslösungen erheblich
  • Energiekosten in der Verpackungsproduktion sind um 10% angestiegen, was sich direkt auf die Herstellungspreise auswirkt
  • Arbeitskosten haben um 8% zugenommen und treiben die Gesamtproduktionskosten weiter in die Höhe
  • Flexible Verpackungen kosten durchschnittlich zwischen 0,25€ und 0,76€ pro Einheit (umgerechnet von USD-Marktpreisen), mit steigender Tendenz bei komplexeren Materialstrukturen

Helen Bulant, Verpackungsingenieurin bei Packa, erklärt: "Die Kostensteigerungen treffen FMCG-Unternehmen besonders hart, da sie auf hohe Volumina und niedrige Margen angewiesen sind. Ohne strategische Kostenoptimierung werden viele Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren."

Auswirkungen auf Margen und Wettbewerbsfähigkeit

Die steigenden Verpackungskosten wirken sich direkt auf die Profitabilität aus. Bei einem typischen FMCG-Produkt, bei dem Verpackungskosten 15% des Verkaufspreises ausmachen, führt eine 20%ige Kostensteigerung zu einer direkten Margenreduktion von 3 Prozentpunkten – oft der Unterschied zwischen Gewinn und Verlust.

Zusätzlicher Regulierungsdruck verstärkt den Kostendruck:

  • Ab August 2026 müssen alle Verpackungen PPWR-konform sein
  • Digitale Kennzeichnungen werden 2027 verpflichtend
  • Recyclinginhalt-Ziele von 10-35% bis 2030 erfordern teure Materialalternativen
  • Harmonisierte EU-Kennzeichnung ab 2028 verursacht Umstellungskosten

Die 5 versteckten Kostentreiber bei FMCG-Verpackungen

Erfolgreiche Kostenoptimierung beginnt mit der Identifikation versteckter Kostentreiber, die oft übersehen werden und erhebliche Einsparpotenziale bergen.

Setup-Kosten: Der unterschätzte Kostenfaktor

Setup-Kosten können einen erheblichen Anteil der Produktionskosten ausmachen und werden oft nicht vollständig erfasst. Diese umfassen Maschinenrüstzeiten, Materialverluste während der Einrichtung und Qualitätstests bei Produktionsbeginn.

Julian Becker, Senior Packaging Engineer bei Packa, betont: "Viele Unternehmen unterschätzen die Setup-Kosten erheblich. Durch Verpackungsharmonisierung lassen sich diese Kosten drastisch reduzieren."

Material- und Rohstoffkosten: Volatile Preisentwicklungen meistern

Die Volatilität der Rohstoffmärkte macht eine präzise Kostenprognose schwierig:

  • Kunststoffpreise schwanken um 15-25% innerhalb eines Jahres aufgrund von Ölpreisschwankungen und geopolitischen Faktoren
  • Papier- und Kartonkosten reagieren stark auf Zellstoffverfügbarkeit und Nachfrageschwankungen in der Bauindustrie
  • Aluminiumpreise werden von Energiekosten und globaler Nachfrage beeinflusst und können kurzfristig um 10-20% schwanken

Regulatorische Compliance-Kosten: PPWR-Anforderungen ab 2026

Die bevorstehenden PPWR-Anforderungen verursachen erhebliche zusätzliche Kosten:

  • Konformitätserklärungen und technische Dokumentation für jeden Verpackungstyp ab August 2026
  • Digitale Kennzeichnungen (QR-Codes) ab 2027 erfordern neue Drucktechnologien
  • EU-weite einheitliche Kennzeichnung ab 2028 macht Verpackungsumstellungen notwendig
  • Recyclinginhalt-Ziele bis 2030 erhöhen Materialkosten um 20-30% bei bestimmten Kunststoffarten

Lieferantenmanagement-Kosten: Ineffizienzen bei Kommunikation und Datenmanagement

Manuelle Prozesse verursachen versteckte Kosten: Die meisten FMCG-Unternehmen verbringen wöchentlich 10-15 Stunden mit manueller Lieferantenkommunikation via Excel und E-Mail. Diese ineffizienten Prozesse führen zu Fehlern, Verzögerungen und zusätzlichen Personalkosten.

Qualitätsmängel und Nacharbeitskosten: Fehlende Standardisierung

Unzureichende Spezifikationsqualität führt zu kostspieligen Nacharbeiten:

  • Reklamationen kosten durchschnittlich das 10-fache der ursprünglichen Verpackungskosten
  • Produktionsausfälle durch fehlerhafte Verpackungen können tägliche Verluste von 50.000€+ verursachen
  • Compliance-Verstöße führen zu Bußgeldern und Produktrückrufen mit sechsstelligen Kosten

Bewährte Strategien für nachhaltiges Kosteneinsparungspotenzial

Systematische Kostenoptimierung erfordert einen strukturierten Ansatz, der über kurzfristige Preisverhandlungen hinausgeht und langfristige Einsparungen sicherstellt.

Spend-Aggregation: Beschaffungsvolumina strategisch bündeln

Volumenkonsolidierung ist einer der wirksamsten Kostensenkungshebel in der Verpackungsbeschaffung. Durch systematische Bündelung ähnlicher Verpackungstypen können Unternehmen ihre Verhandlungsposition erheblich stärken.

Praktische Umsetzung der Spend-Aggregation:

  • Kategorisierung aller Verpackungsartikel nach Materialtyp und Funktionalität ermöglicht die Identifikation von Bündelungspotenzialen
  • Konsolidierung auf weniger Lieferanten reduziert Verwaltungsaufwand und erhöht Einkaufsvolumina pro Partner
  • Gemeinsame Ausschreibungen für ähnliche Verpackungstypen schaffen Synergien zwischen verschiedenen Produktlinien
  • Jahresverträge mit gestaffelten Mengenrabatten sichern Planungssicherheit für beide Seiten

Lieferantenbewertung und -optimierung: Objektive Kriterienkataloge entwickeln

Eine strukturierte Lieferantenbewertung geht weit über den Preis hinaus und berücksichtigt alle relevanten Kostenfaktoren im Lebenszyklus der Verpackung.

Bewährte Bewertungskriterien für Verpackungslieferanten:

  • Total Cost of Ownership (TCO) statt reiner Stückpreisvergleich berücksichtigt Setup-Kosten, Mindestabnahmemengen und Logistikkosten
  • Qualitätskennzahlen wie PPM-Rate und Reklamationsquote fließen mit 25% in die Gesamtbewertung ein
  • Compliance-Fähigkeiten bezüglich PPWR und anderen Regulierungen werden zunehmend zum K.O.-Kriterium
  • Nachhaltigkeitsindikatoren und Zertifizierungen gewinnen an Bedeutung für die Zukunftssicherheit

Langfristige Verträge: 2-4 Jahre für verbesserte Planungssicherheit

Strategische Rahmenverträge schaffen Win-Win-Situationen für Einkäufer und Lieferanten durch verbesserte Planbarkeit und reduzierte Transaktionskosten.

Optimale Vertragsgestaltung für FMCG-Verpackungen:

  • 2-3 Jahre Laufzeit mit jährlichen Preisanpassungsklauseln bieten Flexibilität bei Rohstoffschwankungen
  • Volumengarantien gegen Mengenrabatte sichern beiden Seiten Planungssicherheit
  • Automatische Verlängerungsoptionen reduzieren Verwaltungsaufwand bei bewährten Partnerschaften
  • Flexibilitätsklauseln für neue Produkteinführungen ermöglichen Reaktion auf Marktveränderungen

Demand Forecasting: Optimierte Bestellplanung und Mindestabnahmemengen

Präzise Nachfrageprognosen reduzieren sowohl Lagerkosten als auch Eilbestellungsaufschläge erheblich und ermöglichen optimale Ausnutzung von Mengenrabatten.

Total Cost of Ownership (TCO) Analyse für Verpackungsbeschaffung

TCO-Analysen decken versteckte Kosten auf und ermöglichen fundierte Entscheidungen jenseits des reinen Stückpreisvergleichs.

Vollständige Kostentransparenz über den gesamten Verpackungslebenszyklus

Eine umfassende TCO-Analyse berücksichtigt alle Kostenfaktoren vom ersten Kontakt mit dem Lieferanten bis zur Entsorgung der Verpackung:

Direkte Kosten (60-70% der TCO):

  • Materialkosten pro Einheit einschließlich aller Rohstoffe und Additive
  • Produktionskosten beim Lieferanten inklusive Energie, Arbeit und Maschinenstunden
  • Transport- und Logistikkosten bis zum eigenen Lager oder direkt zur Produktionslinie

Indirekte Kosten (20-30% der TCO):

  • Setup-Kosten für neue Verpackungstypen können bei komplexen Flexpack-Lösungen 5.000€-15.000€ betragen
  • Lagerhaltungskosten basierend auf Mindestbestellmengen und Umschlaghäufigkeit
  • Verwaltungskosten für Bestellabwicklung, Qualitätsprüfung und Reklamationsbearbeitung
  • Compliance-Kosten für Zertifikate, Prüfungen und Dokumentation

Versteckte Kosten (10-20% der TCO):

  • Produktionsausfallkosten bei mangelhafter Verpackungsqualität können 10.000€+ pro Stillstand betragen
  • Opportunity Costs durch gebundenes Kapital bei hohen Mindestbestellmengen
  • Wechselkosten bei Lieferantenwechsel einschließlich Neuentwicklung und Validation

Methoden zur TCO-Berechnung und -bewertung

Olivia Kelnreiter, Head of Growth & Customer Success bei Packa, erklärt: "Viele Unternehmen fokussieren sich zu stark auf den Stückpreis und übersehen dabei Kostentreiber, die das Dreifache des ursprünglichen Einkaufspreises ausmachen können."

Bewährte TCO-Berechnungsmethodik:

  1. Kostenerfassung über 12-24 Monate für valide Durchschnittswerte bei volatilen Märkten
  2. Normalisierung auf gemeinsame Mengeneinheit (Kosten pro 1.000 Stück oder pro Tonne)
  3. Risikoadjustierung mit Faktoren für Lieferantenausfall, Qualitätsprobleme und Preisvolatilität
  4. Sensitivitätsanalyse für verschiedene Volumenszenarien und Marktentwicklungen

Praxisbeispiel: Kostenvergleich verschiedener Verpackungsalternativen

Fallstudie: Kosmetik-Tiegel Beschaffungsoptimierung

Ein FMCG-Unternehmen verglich drei Alternativen für 500.000 Kosmetik-Tiegel jährlich:

Alternative Stückpreis Setup-Kosten Mindestmenge Qualitätsrate TCO/Jahr
Lieferant A (Standard) 0,45€ 8.000€ 50.000 Stück 99,2% 234.500€
Lieferant B (Premium) 0,52€ 12.000€ 25.000 Stück 99,8% 268.000€
Lieferant C (Budget) 0,38€ 5.000€ 100.000 Stück 97,5% 218.000€

Ergebnis: Lieferant C erscheint günstig, verursacht aber durch 2,5% Ausschussrate zusätzliche Kosten von 15.000€ jährlich und Produktionsunterbrechungen.

Digitalisierung als Kostenoptimierungs-Hebel

Digitale Verpackungsmanagement-Systeme eliminieren Ineffizienzen und schaffen Transparenz über alle Kostentreiber hinweg.

Automatisierung der Lieferantenkommunikation

Manuelle Prozesse binden wertvolle Ressourcen: Die typische Kommunikation mit Verpackungslieferanten erfolgt über E-Mail, Excel-Listen und Telefonate – ein aufwendiger und fehleranfälliger Prozess.

Digitale Automatisierung bietet erhebliche Effizienzgewinne:

  • Zentrale Spezifikationsdatenbank eliminiert Versionskonflikte und Dateninkonsistenzen
  • Automatische Zertifikatsverfallsmeldungen verhindern Compliance-Probleme und Produktionsausfälle
  • Standardisierte Lieferantenschnittstellen reduzieren Abstimmungsaufwand um bis zu 70%
  • Automatisierte Preisvergleiche schaffen kontinuierliche Marktransparenz

Zentralisiertes Datenmanagement reduziert Fehlerkosten

Datenchaos ist ein erheblicher versteckter Kostentreiber: Untersuchungen zeigen, dass FMCG-Unternehmen typischerweise 30-70% unvollständige oder veraltete Verpackungsdaten haben.

Kosten fehlerhafter Verpackungsdaten:

  • Falsche Bestellungen verursachen Mehrkosten von 15-25% durch Eillieferungen oder Überbestände
  • Compliance-Verstöße durch veraltete Zertifikate können Bußgelder von 10.000€+ nach sich ziehen
  • Produktionsausfälle bei inkompatiblen Spezifikationen kosten durchschnittlich 5.000€ pro Stillstand

Integration in bestehende ERP-Systeme

Nahtlose Integration vermeidet Doppelarbeiten und schafft durchgängige Datentransparenz von der Beschaffung bis zur Produktion.

Compliance und Kostenkontrolle: PPWR-Vorbereitung als Chance

Proaktive PPWR-Vorbereitung schafft Wettbewerbsvorteile und vermeidet teure Notfallmaßnahmen in der kritischen Implementierungsphase.

PPWR-Roadmap 2026-2030: Kommende Anforderungen und Kostenfaktoren

Die wichtigsten PPWR-Termine und ihre Kostenauswirkungen:

12. August 2026 – Grundanforderungen werden Gesetz:

  • Konformitätserklärungen für jeden Verpackungstyp erfordern detaillierte Dokumentation und Validierung
  • Leerraum-Begrenzung auf 40% bei E-Commerce-Paketen macht Redesign-Investitionen notwendig
  • Technische Dokumentation muss für alle Verpackungstypen vorliegen und jederzeit abrufbar sein

2027 – Digitale Kennzeichnung:

  • QR-Codes auf allen Verpackungen erfordern Investitionen in neue Drucktechnologien
  • Strukturierte Umweltinformationen müssen digital bereitgestellt und kontinuierlich aktualisiert werden

2030 – Vollständige Kreislauffähigkeit:

  • Recyclinginhalt-Ziele von 10-35% verteuern Kunststoffverpackungen um 20-30%
  • Nachweis der Recyclingfähigkeit erfordert teure Zertifizierungen und Testverfahren

Proaktive Compliance-Vorbereitung als Wettbewerbsvorteil

Frühe PPWR-Vorbereitung schafft erhebliche Kostenvorteile:

  • Vermeidung von Last-Minute-Umstellungskosten durch rechtzeitige Planung und schrittweise Implementierung
  • Bessere Lieferantenkonditionen durch frühzeitige Partnerschaftsvereinbarungen für compliant Verpackungen
  • Reduced Compliance Risk minimiert potentielle Bußgelder und Produktionsstopps
  • Marktpositionierung als nachhaltigkeitsorientiertes Unternehmen stärkt die Markenwahrnehmung

Messbarer ROI: KPIs für Verpackungskostenoptimierung

Erfolgreiche Kostenoptimierung erfordert kontinuierliches Monitoring mit aussagekräftigen Kennzahlen, die alle relevanten Kostendimensionen abdecken.

Cost per Unit: Verpackungskosten pro Produkteinheit

Die wichtigste Basiskennzahl für die Bewertung von Optimierungsmaßnahmen und Benchmarking zwischen verschiedenen Produktlinien.

Berechnung und Interpretation:

  • Direkte Materialkosten + anteilige Setup-Kosten + Logistikkosten pro produzierte Einheit
  • Monatliches Tracking zeigt saisonale Schwankungen und Optimierungspotenziale auf
  • Benchmark gegen Branchenwerte identifiziert Verbesserungsbereiche

Supplier Performance Score: Lieferantenbewertung nach Kosten-Nutzen

Ein ganzheitlicher Bewertungsansatz berücksichtigt neben dem Preis auch Qualität, Zuverlässigkeit und Compliance-Fähigkeiten.

Bewertungskomponenten (je 25%):

  • Preis-Wettbewerbsfähigkeit: Abweichung vom Marktpreis in Prozent
  • Qualitätskennzahlen: PPM-Rate, Reklamationsquote, First-Pass-Rate
  • Liefertreue: Pünktlichkeit, Vollständigkeit, Flexibilität bei Bedarfsänderungen
  • Compliance-Rating: PPWR-Readiness, Zertifikatsstatus, Nachhaltigkeits-Performance

Setup Cost Reduction: Reduzierung der Rüstkosten

Setup-Kosten sind ein wichtiger Optimierungshebel mit direkter Auswirkung auf die Gesamtkosten pro Einheit, besonders bei kleineren Losgrößen.

Forecast Accuracy: Prognosegüte und Auswirkung auf Kosten

Präzise Nachfrageprognosen reduzieren sowohl Überbestände als auch Notbestellungen und optimieren die Ausnutzung von Mengenrabatten.

Zielwerte für verschiedene Verpackungstypen:

  • Standardverpackungen: 95%+ Prognosegüte bei 3-Monats-Horizont
  • Saisonale Verpackungen: 90%+ Prognosegüte bei 6-Monats-Horizont
  • Neue Produkteinführungen: 85%+ Prognosegüte bei 12-Monats-Horizont

Dashboard-Design für kontinuierliches Monitoring

Ein effektives Kostenmanagementsystem visualisiert alle wichtigen KPIs und ermöglicht proaktive Steuerung:

  • Traffic Light System für kritische Kennzahlen mit automatischen Alerts
  • Trend-Darstellungen zeigen Entwicklungen über 12-24 Monate auf
  • Drill-Down-Funktionen ermöglichen detaillierte Analyse auf Artikel- oder Lieferantenebene

Praxisleitfaden: In 6 Schritten zur systematischen Kostenoptimierung

Eine strukturierte Herangehensweise maximiert den Erfolg und minimiert Umsetzungsrisiken bei der Verpackungskostenoptimierung.

Schritt 1: Bestandsaufnahme – Vollständige Kostentransparenz schaffen

Der Erfolg jeder Optimierung hängt von vollständiger Transparenz ab über alle aktuellen Kosten, Lieferanten und Verpackungstypen.

Erforderliche Datensammlung:

  • Komplette Verpackungsartikelliste mit Spezifikationen, Volumina und aktuellen Preisen
  • Lieferantenbewertung nach Volumen, Performance und strategischer Bedeutung
  • Kostentransparenz einschließlich versteckter Kosten wie Setup, Transport und Compliance
  • Verpackungsharmonisierungspotenziale durch Analyse ähnlicher Funktionalitäten

Fabian Kofler, Managing Director Packa, betont: "Die meisten Unternehmen überschätzen ihre Kostentransparenz erheblich. Erst eine vollständige Digitalisierung aller Verpackungsdaten schafft die Basis für effektive Optimierung."

Schritt 2: Prioritätenmatrix – Größte Einsparpotenziale identifizieren

Fokussierung auf High-Impact-Bereiche maximiert den ROI der Optimierungsmaßnahmen bei begrenzten Ressourcen.

Bewertungskriterien für die Priorisierung:

  • Einkaufsvolumen: Artikel mit >50.000€ Jahresvolumen haben höchste Priorität
  • Einsparpotenzial: Kategorien mit >20% Kostenreduzierungsmöglichkeiten
  • Umsetzungskomplexität: Bevorzugung von Quick Wins mit geringem Change-Management-Aufwand
  • Strategische Bedeutung: Kritische Verpackungen für Kernprodukte erfordern besondere Aufmerksamkeit

Schritt 3: Lieferantenanalyse – Objektive Bewertungskriterien anwenden

Systematische Lieferantenbewertung deckt Optimierungspotenziale auf und identifiziert strategische Partnerschaften.

Schritt 4: Quick Wins – Sofortmaßnahmen für erste Erfolge

Schnelle Erfolge schaffen Momentum und finanzieren weitergehende Optimierungsmaßnahmen.

Typische Quick Win-Maßnahmen:

  • Verpackungsharmonisierung bei funktional identischen Artikeln kann sofort umgesetzt werden
  • Optimierung von Mindestbestellmengen reduziert Lagerkosten binnen weniger Wochen
  • Lieferantenkonsolidierung bei Commodity-Verpackungen bringt schnelle Mengenrabatte
  • Digitalisierung der Zertifikatsverfolgung verhindert teure Compliance-Ausfälle

Schritt 5: Langfriststrategie – Nachhaltige Optimierungsmaßnahmen

Strukturelle Verbesserungen sichern langfristige Kosteneinsparungen und Wettbewerbsvorteile.

Schritt 6: Monitoring – Kontinuierliche Erfolgsmessung und Anpassung

Nachhaltiger Erfolg erfordert kontinuierliches Monitoring und proaktive Anpassung an Marktveränderungen.

FAQ: Häufige Fragen zur Verpackungskostenoptimierung

F: Welche Einsparpotenziale sind realistisch erreichbar?

A: Systematische Kostenoptimierung kann durchschnittlich 15-25% Einsparungen bei den Verpackungskosten realisieren. Durch Verpackungsharmonisierung und Lieferantenkonsolidierung sind in der Praxis oft höhere Einsparungen möglich, abhängig vom Ausgangsniveau der Optimierung.

F: Wie lange dauert die Umsetzung einer Kostenoptimierungsstrategie?

A: Quick Wins wie Lieferantenkonsolidierung sind binnen 3-6 Monaten umsetzbar. Eine vollständige Kostenoptimierung inklusive Digitalisierung und PPWR-Vorbereitung benötigt typischerweise 12-18 Monate für nachhaltige und messbare Ergebnisse.

F: Was sind die größten Herausforderungen bei der Umsetzung?

A: Die Hauptherausforderungen sind mangelnde Datentransparenz, Widerstand gegen Verpackungsänderungen und unvollständige Lieferantenkooperation. Erfolgreiche Projekte setzen auf schrittweise Implementierung mit klarer Kommunikation der Vorteile.

F: Wie messe ich den Erfolg meiner Optimierungsmaßnahmen?

A: Durch KPIs wie Cost per Unit, Forecast Accuracy und Supplier Performance Score. Ein monatliches Dashboard mit Trend-Analysen zeigt kontinuierliche Verbesserungen und identifiziert neue Optimierungspotenziale frühzeitig.

F: Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei der Kostenoptimierung?

A: Nachhaltige Verpackungslösungen schaffen langfristige Kosteneinsparungen durch PPWR-Compliance und reduzierte Regulierungsrisiken. Die frühzeitige Vorbereitung auf Recyclinginhalt-Ziele vermeidet teure Last-Minute-Anpassungen ab 2030.

F: Wie wichtig ist die Digitalisierung für die Kostenoptimierung?

A: Digitalisierung ist der Schlüssel für nachhaltige Kostenoptimierung. Ohne zentrale Datenverfügbarkeit bleiben 30-50% der Optimierungspotenziale unentdeckt. Automatisierte Prozesse reduzieren zusätzlich den Verwaltungsaufwand erheblich.


Quellen & Fakten

Die in diesem Artikel verwendeten Kostendaten und Markttrends basieren auf aktuellen Branchenanalysen und offiziellen EU-Regulierungsdokumenten:

  • PPWR Regulation (EU) 2024/1043 – Offizielle Implementierungszeitleiste: 12. August 2026 für Grundanforderungen
  • Aktuelle Branchenberichte zeigen Kostensteigerungen 2024: Zellstoff +15%, Energie +10%, Arbeitskosten +8%
  • Industrie-Kostenstudien 2024: Verpackungskosten machen 10-40% des Produktverkaufspreises aus
  • Marktanalysen flexible Verpackungen 2024: Kosten zwischen $0,25-$0,76 pro Einheit (ca. 0,25€-0,76€ bei aktuellem Wechselkurs)